Was ist Carnosin und wie wirkt es?

Veröffentlicht am: Februar 29, 2024
Irina Fink
Irina Fink

Heilpraktikerin

Was ist Carnosin und wie wirkt es?

L-Carnosin wird aus zwei Aminosäuren gebildet: Alanin und Histidin (bzw. Beta-Alanyl-L-Histidin) und ist in unserem Körper natürlich in Muskeln, Gewebe, Herz, Gehirn, Leber und Nieren vorhanden. Carnosin ist bekannt dafür, die Anzeichen des Alterns in vergreisten Zellen umzukehren.

Die Substanz ist ein Super-Antioxidant und weist unterschiedliche, sehr hohe Wirkungen auf. Dazu zählen:

  • die Elastizität- und Festigkeitssteigerung der Haut (Anti-Aging-Effekt)
  • die Steigerung der Zellenlebensdauer (Haare, Haut und Nägel)
  • die Entgegenwirkung der Verzuckerung der Kollagenfasern
  • Positive Effekte auf Energie, Gesundheit und Klarheit des Denkens

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Inhalt

Warum altern wir?

In Wirklichkeit sind es viele Faktoren, die dazu beitragen, dass wir altern (zum Beispiel freie Radikale, die Schäden verursachen, oder hormonelle Veränderungen), aber aus all den Dingen, die uns „alt“ machen, stechen zwei hervor, die bis jetzt völlig unantastbar waren:

  • Die Hayflick-Grenze
  • Die Glykation („Verzuckerung“) von Proteinen 

Was ist die Hayflick-Grenze?

Die Hayflick-Grenze ist nach jenem Arzt benannt, der sie vor mehr als 50 Jahren entdeckt hat. Was sie beschreibt ist, dass alle Zellen im Lauf unseres Lebens nur eine beschränkte Kapazität haben, sich zu teilen. Diese Kapazität bzw. die entsprechende Zahl ist je nach Zellentyp unterschiedlich; im frühen Erwachsenenstadium ist die Hälfte der möglichen Zellteilungen jedenfalls verbraucht, wie wir es nennen – „vergreist“.

In der Mitte unseres Lebens sind nur noch 20 – 39 % der möglichen Teilungen übrig – an diesem Punkt setzt das Altern ein, bis schließlich der Tod kommt.

Die Zellvergreisung ist der letzte Schritt vor dem Tod der Zelle. Zwar sind vergreiste Zellen noch am Leben und nehmen auch noch aktiv am Stoffwechsel teil, aber sie können sich nicht mehr teilen. Und was fast noch wichtiger ist: vergreiste Zellen zeigen alle Charakteristika fortgeschrittenen Alters, die uns so stören – wie zum Beispiel den sichtbaren Unterschied zwischen der zarten Haut eines Kindes und der faltigen Haut älterer Menschen

Vergreiste Zellen nehmen extrem ungewöhnliche Formen an, ordnen sich nicht länger in parallelen Strängen an, zeigen ein körniges Erscheinungsbild und Abweichungen von ihrer normalen Größe und Gestalt. Dieses verzerrte Erscheinungsbild, „seneszenter Phänotyp“ genannt, wird von einer Verschlechterung der Zellfunktionen begleitet, von der man bis vor Kurzem dachte, sie sei irreversibel. Aber Carnosin wirkt dagegen.

carnosin wirkung

Was bewirkt die Einnahme von L-Carnosin Kapseln? 

L-Carnosin wurde in den frühen 1990er Jahren in Russland entdeckt. Da L-Carnosin vor allem von russischen Wissenschaftlern erforscht wurde, war es in der westlichen Welt weitgehend unbekannt. 

Mittlerweile wurden allerdings auch in anderen Teilen der Welt eine Anzahl Studien und Experimente durchgeführt, die die russischen Forschungsergebnisse bestätigt haben. 

Wie gesagt hat Altern etwas mit der Beschädigung von zellularen Proteinen zu tun. Carnosin schützt dagegen auf mindestens zwei Arten:

  • Erstens verbindet es sich mit den Carbonyl- oder Aldehyd-Gruppen, die ansonsten die Proteine angreifen würden.
  • Zweitens wirkt es als Antioxidans, das die Bildung von oxidiertem Zucker verhindert. (Verzuckerung der Zellen)

Diese beiden Prozesse sind für Anti Aging-Therapien wichtig.

Entscheidend dabei: Carnosin verhindert nicht nur die Bildung schädlicher Protein-Verbindungen, sondern macht sie sogar rückgängig und stellt so die normale Funktion der Zellmembran wieder her.

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Ergebnisse unterschiedlicher Studien: 

L-Carnosin verjüngt Zellen die sich der Vergreisung nähern 

Eine Reihe von Experimenten, welche in Australien durchgeführt wurden, bewies, dass Carnosin Zellen, die sich der Vergreisung nähern, verjüngen kann. 

Als die Wissenschaftler vergreiste Zellen in eine Kultur, die Carnosin enthielt, transferierten, konnten sie beobachten, wie diese Zellen ein verjüngtes Aussehen und oft auch eine gesteigerte Fähigkeit zur Zellteilung aufwiesen. 

Beim mehrmaligen Wechsel zwischen der Carnosin-Kultur und der Standard-Kultur, war zu beobachten, dass die Carnosin-Kultur den jugendlichen Zellen-Phänotyp innerhalb von TAGEN wieder herstellte. 

Das bemerkenswerte Resultat der Studie zeigte, dass dass L-Carnosin die Anzeichen des Alterns in vergreisten Zellen tatsächlich UMKEHREN kann.  

Kann L-Carnosin die Lebensspanne von Zellen erhöhen?

Darüber hinaus erhöhte die Carnosin-Kultur die Lebensspanne der Zelle – auch bei alten Zellen. Als die Forscher alte Zellen, die bereits 55 Teilungszyklen hinter sich hatten, in die Carnosin-Kultur transferierten, überlebten diese bis zu 70 Teilungen – im Gegensatz zu den Zellen, die nicht transferiert wurden und die nur zwischen 57 und 61 Teilungen überlebten.

Das bedeutet eine Steigerung von fast 25 % hinsichtlich der Anzahl der Zellteilungen bei jeder Zelle. In Bezug auf die Lebensspanne liegt die Steigerung sogar bei erstaunlichen 300 %. Die Carnosin-Zellen erreichten eine Lebensspanne von 413 Tagen, die Zellen der Kontrollgruppe hingegen nur zwischen 126 und 139 Tagen. 

Wie kann die Lebenserwartung mit L-Carnosin erhöht werden? 

Eine neue russische Studie an Mäusen hat gezeigt, dass diejenigen Tiere, denen Carnosin verabreicht worden war, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit ihre maximale Lebensspanne erreichten wie unbehandelte Tiere. 

Carnosin hat auch die äußeren Anzeichen des Alterns signifikant reduziert. Tatsächlich ließ es die Mäuse jünger aussehen. 44 % der mit Carnosin behandelten Mäuse hatten auch im Alter ein junges, glänzendes Fell, im Gegensatz zu lediglich 5 % der unbehandelten Mäuse.

Carnosin ist ein Selbst-Regulierer 

Carnosin hat die bemerkenswerte Fähigkeit, körpereigene Prozesse, die außer Kontrolle geraten, zu drosseln und diejenigen zu beschleunigen, die langsam oder unvollständig ablaufen. Zum Beispiel verdünnt Carnosin das Blut von Personen, deren Blut zu übermäßiger Gerinnung neigt und verstärkt umgekehrt die Blutgerinnung bei Personen mit niedrigem Gerinnungsfaktor.

Dazu scheint Carnosin überdies die Fähigkeit zu haben, Gehirnwellen-Funktionen zu normalisieren.

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Was heißt Verzuckerung und was hat sie mit dem Altern zu tun?

Unter “Verzuckerung” bzw. Protein-Glykation versteht man die unkontrollierte Reaktion von Zucker mit Proteinen. Man muss sich das ungefähr so ähnlich wie die Karamellisierung von Zucker durch Erhitzung vorstellen. Tatsächlich spricht man dann von Glykation, wenn überflüssiger Zucker die Proteine in Ihrem Körper sozusagen karamellisiert. Das ist ein wichtiger Faktor im Rahmen des Alterungsprozesses – und besonders für Diabetiker extrem gefährlich.

Der menschliche Körper besteht zum Großteil aus Proteinen. Proteine sind diejenigen Substanzen, die für sein tägliches Funktionieren ausschlaggebend sind. Deswegen hat alles, was die Proteine negativ beeinflusst, dramatische Auswirkungen auf die körperlichen Funktionen und das körperliche Erscheinungsbild.

Studien zeigen, dass Carnosin gegen Formen von schädlicher Protein-Veränderungen, wie faltige Haut, Katarakte (grauer Star) oder ganz allgemein die Zerstörung unseres Nervensystems wirksam ist. 

Wie wirkt Carnosin auf Alzheimer? 

Carnosin reduziert oder verhindert nachweislich Zellschäden, die durch Beta-Amyloid verursacht werden, einen der Hauptrisikofaktoren für Alzheimer. Beta-Amyloid führt zu Nervenschädigung und zur Schädigung der Blutgefäße im Gehirn. Carnosin blockiert Beta-Amyloid und macht es inaktiv. Damit schützt es Nervengewebe gegen Demenz.

Auch das hängt damit zusammen, dass L-Carnosin durch schädliche Proteinverbindungen beeinträchtigte Zellen sozusagen wieder repariert. 

Der Carnosin-Spiegel in unserem Körper hängt mit der Länge und Qualität unseres Lebens direkt zusammen. Und da er mit zunehmendem Alter sinkt, ist die zusätzliche Einnahme von Carnosin eine der wirksamsten Waffen gegen den Zahn der Zeit.

Man nimmt Carnosin in erster Linie, um sich gegen die langfristigen Effekte des Alterns zu schützen. 

Wie wird Carnosin dosiert?  

Einige Experten empfehlen Dosen zwischen 50 und 100 mg Carnosin pro Tag. Andere behaupten, dass es notwendig sei, zwischen 1.000 und 1.500 mg pro Tag einzunehmen, da der Körper die ersten 500 mg sofort umwandle. Entscheidend ist aber die von vielen Experten ignorierte Tatsache, dass Dosierungen immer individuell sind, je nach Person und den jeweiligen Umständen. 

 Beispiele:

  • Je älter man wird, desto mehr braucht man.
  • Wenn Sie sich hauptsächlich vegetarisch ernähren, brauchen Sie mehr.
  • Wenn Sie Diabetiker sind oder Schwierigkeiten mit dem Blutzucker haben, brauchen Sie ebenfalls mehr.

Was sind die Nebenwirkungen von L-Carnosin? 

Studien haben nachgewiesen, dass Carnosin in Dosen von 70, 80 oder sogar 100 g am Tag sicher ist, obwohl eine geringe Anzahl an Personen schon bei kleinen Mengen von 1.000 mg leichtes Muskelzittern verspürt haben. 

Grundsätzlich aber gilt: Nehmen Sie so viel, wie Sie benötigen und Sie werden keinerlei Nebenwirkungen haben – nur Vorteile. 

Quellen (in englischer Sprache):

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Elbarbary, N. S., Ismail, E. A., El-Naggar, A. R., Hamouda, M. H. & El-Hamamsy, M. (2018, May). The effect of 12 weeks carnosine supplementation on renal functional integrity and oxidative stress in pediatric patients with diabetic nephropathy: a randomized placebo-controlled trial. Pediatric Diabetes, 19(3):470-477, doi: 10.1111/pedi.12564

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Boldyrev, A. A., Aldini, G. & Derave, W. (2013, October). Physiology and Pathophysiology of carnosinePhysiological Reviews, 93(4):1803-45, doi: 10.1152/physrev.00039.2012